2023 Hans Schlaud: Wie alles begann
Hans Schlaud Dirigent der Sängervereinigung
1973 Ilie Nastase führt die Weltrangliste im Herrentennis an, Les Humphries Singers singen „Mama Loo“, der Vorsitzende Ewald Duttine kann es kaum erwarten ob der neue Dirigent kommt oder nicht und dann ist es soweit, in dem damals noch selbständigen Hausen betritt Hans Schlaud zum ersten Mal das Bürgerhaus Hausen, um eine Singstunde des Gesangvereins Sängervereinigung Hausen zu leiten. Den Sängern wurde er stolz als „unser Neuer Dirigent“ vorgestellt. Wer war der junge Mann?
Hans Schlaud wurde 1944 im ehemaligen Städtchen Schweidnitz im heutigen Polen als Sohn eines Opernsängers geboren. Er studierte von 1962 bis 1968 Klavier, Gesang, Chor- und Orchesterdirigieren, Musikgeschichte und Komposition an den Musikhochschulen in Mainz, Frankfurt und Salzburg und legte sein Staatsexamen als Diplom-Chor- und Kapellmeister ab. An der Gesangsschule Hanna Peukert in Wiesbaden absolvierte Hans Schlaud eine intensive Stimmausbildung. Von Natur aus Bariton, hat er einen großen Stimmumfang, erreicht die Höhen des Tenors und die Tiefen des Basses. In Wiesbaden lernt er auch seine spätere Frau Brigitte kennen, eine Sopranistin. Seine erste Chorleitung startete er mit 17 Jahren und leitete bereits mehrere Chöre als er 1973 bei der Sängervereinigung startete.
Der Diplom Kapellmeister erreichte mit seiner Aufbauarbeit ein hohes Stimmliche Niveau und bald stellten sich die Ersten Erfolge ein. Er hat sich im Laufe der Jahre durch die hohe musikalisch qualifizierte Leitung, und das hohe Leistungsniveau aller seiner Laienchöre einen Namen gemacht. Er ist heute einer der profilierten und erfolgreichsten Chorleiter über Hessen hinaus. Unter seiner Leitung erreichte der Chor der Sängervereinigung einen hohen Leistungsstand, den er auch bei den jährlichen Chorwettbewerben unter Beweis stellen konnte. Sein Name steht für Qualität. „Es geht über die Leistung, die Anforderung. Die Leute wollen nicht nur Liedchen lernen. Sie schätzen die hochstehende künstlerische Leitung“, sagt Hans Schlaud.
Die Chorleitung ist ihm Beruf und Berufung. In seinen Hochzeiten führte er zwölf Gruppen gleichzeitig. Mit der Gründung des „Konzertchores Hans Schlaud“ im Jahre 1983, der sich aus den von ihm geleiteten Chören zusammensetzt. Er formte einen Klangkörper von vielen Stimmen, der bei Konzerten regelmäßig für volle Häuser u.a. in Frankfurt, Wiesbaden, Heidelberg und Koblenz sorgt, zuletzt im Jahr 2018 im Kurhaus Wiesbaden. Bei allen Auftritten mit dem Konzertchor war stets die Sängervereinigung dabei.
Mit der Sängervereinigung unter der Leitung von Hans Schlaud waren viele Konzertreisen in Deutschland und Europa angesagt. Auf ging es zum Beispiel nach Frankreich, Belgien, Österreich, Italien, Polen und Slowenien sowie etliche deutsche Städte wie Berlin, Berchtesgaden, Füssen und mehrfach zum befreundeten Chor nach Heddinghausen.
Durch die jahrelange hervorragende Chorarbeit von Hans Schlaud, hatte der Chor der Sängervereinigung viele erfolgreiche Teilnahmen an Chorwettbewerben. Die Teilnahme bei Wettbewerben wurde meistens in der 2.- oder in manchen Jahren in der 1. Klasse angemeldet. Es wurden fast jährlich erste Plätze und Preise gewonnen. Besonders erfolgreich waren die Jahre: 1984 Rudersdorf, 1989 Delkenheim, 1993 Lindenholzhausen, 1995 Dudenhofen, 1996 Mainaschaff, 1997 Mainz-Drais, 1998 Karlsdorf-Neuthard, 1999 Nentershausen, 2001 Dehrn bei Limburg, 2002 Waghäusel-Wiesenthal, 2004 Wilnsdorf-Niederdielfen, 2006 Kronau, 2007 Horbach Westerwald, 2009 Blankenloch, 2011 Heimbach. Es konnten immer alle 1. Klassen-, 1. Ehren-, 1.Höchster Ehren-, und 1. Dirigentenpreise errungen werden. In manchen Jahren wurde auch der ersehnte Meisterpreis in Form eines großen Pokals gewonnen.
Mit allen seinen Chören erringt Hans Schlaud ungezählte Preise und erwirbt sich auch international einen Namen. Er gewinnt große Wettbewerbe in Wien, Prag und Budapest und wird 1994 Präsident der Jury sowie künstlerischer Leiter des internationalen Chorwettbewerbs „Orlando di Lasso“ in Rom. Oft wurde er als Preisrichter bei Wettbewerben eingeladen.
Als Dirigent großer Chor- und Orchesterkonzerte, unter anderem mit dem Symphonieorchester des Hessischen Rundfunks, den Opernhausorchestern Frankfurt und Wiesbaden, sowie den Karlsbader Philharmonikern konnte Hans Schlaud sein großes Können eindrucksvoll unter Beweis stellen. Aber nicht nur als Dirigent, sondern auch als Pianist ist Hans Schlaud gefragt. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen bei ARD, HR, SWF, ZDF, RAI und CRF sowie viele Schallplatten- und CD-Produktionen dokumentieren das große Wirken im Chorgesang.
Im Jahr 2000 erhält er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Für 50 Jahre Dirigententätigkeit wurde ihm im Dezember 2012 als Ehrenpreis der Hessische Löwe überreicht.
Für seine Verdienste um den kulturellen Bereich in der Stadt Obertshausen wurde Hans Schlaud die goldene Verdienstmedaille der Stadt Obertshausen im Jahr 2013 übereicht. Wie Bürgermeister Bernd Roth sagte "Er ist der erste nicht in Obertshausen wohnende Bürger, der für seine außergewöhnlichen Verdienste im kulturellen Bereich mit der Verdienstmedaille in Gold ausgezeichnet wurde".
Konzertchor 2016 in Wiesbaden
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